Die Schrahmühle

Dem Waldbachtal folgend liegt am Fuße des 498 m hohen "Emichkopfes" die Schrahmühle.

Sie entstand etwa um 1200. Urkundlich erwähnt wird sie 1395 als "Schragmühle". Der damalige Standort war vermutlich in der sogenannten Schaafswäsche Richtung Boxbrunn.

Einer Sage nach ließ ein schlimmes Unwetter den Bach anschwellen und schwemmte die Mühle einfach weg. Hierbei kam der Müller ums Leben und wurde mit den Fluten mitgerissen.
Er blieb an einem Hindernis hängen und seine Hand ragte aus dem Wasser. Sie deutete an eine Stelle. Dies habe man als ein Fingerzeig Gottes betrachtet und dorthin baute man die neue Mühle wieder auf, wo sich die heutige Schrahmühle befindet. Für den Wahrheitsgehalt dieser Sage, dass die Schrahmühle weiter talaufwärts gestanden sein muss, gibt es auch entsprechende Beweise: 2 km hinter der Schrahmühle in der sog. "Schaafswäsche" fand man 1947 einen bereits gebrauchten Mühlenstein im Bachbett. Auf ein weiteres Beweisstück stieß man rein zufällig bei Grabungsarbeiten für die Wasserleitung. Ungefähr 50 Meter vom Wohnhaus der Walter`s lagen zwei Eichenbalken im Geröll. Die Bodenbeschaffenheit zeigte, daß die Balken bei einem Hochwasser in das Bachufer gedrückt und später von einer Geröllschicht überlagert wurde.

In der Schrahmühle gibt es seit vielen Jahren eine kleine Kapelle. Um das Jahr 1710 wurde die erste Kapelle vom Stammvater der beiden Häuser in der Schrahmühle, Hans Martin Walter erbaut. Im 18. Jahrhundert baute man eine zweite. Die jetzige Kapelle baute 1950 der damalige Schrahbauer Michael Röchner. Er versah die Kapelle mit Fenstern und einer geschlossenen Türe und ließ das Rundportal und das Steinkreuz aus der 1. Kapelle wieder einmauern. Das Glöcklein, das dreimal täglich läutet, stammt aus der Watterbacher Kirche, für die 1953 neue Glocken angeschafft wurden.